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Caritas und Spiritualität

Studie wird vorgestellt
Würzburg. Professor Dr. Dr. Michael N. Ebertz und Lucia Segler präsentieren Ergebnisse des Projekts „Spirituelle Ressourcen der Caritas“. Bischof Friedhelm Hofmann dankt für die umfassende Erhebung.

Mehr als 5.000 Fragebögen wurden im letzten Jahr an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der unterfränkischen Caritas verschickt. „Wir waren über den hohen Rücklauf von über 40 Prozent positiv überrascht“, berichtete Professor Dr. Dr. Michael N. Ebertz von der Katholischen Hochschule Freiburg. Bereits in den Vorgesprächen und Interviews zur Erstellung der Fragebögen sei deutlich spürbar gewesen, dass viele Frauen und Männer in den unterschiedlichen Bereichen der Caritas die Befragung als echte Wertschätzung erlebten, teilte Lucia Segler mit. Die in Deutschland einzigartige Erhebung wurde im Rahmen des Verbandsentwicklungsprozesses der Caritas in Unterfranken durchgeführt.

Zur Präsentation erster Ergebnisse der repräsentativen Befragung waren mit Bischof Friedhelm auch Landtagspräsidentin Barbara Stamm, die zugleich Zweite Vorsitzende des Verbandes ist, und Generalvikar Thomas Keßler ins Caritashaus gekommen. Auch Albrecht Siedler, zuständig für die Finanzen des Bistums, und Thomas Lorey, verantwortlich für die Personalfragen im Bereich des Ordinariats, kamen in die abendliche Runde im Würzburger Caritashaus.

Deutlich wurde, dass die 16.842 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Sozialstationen, Kindertageseinrichtungen, Seniorenzentren, Beratungs- und Verwaltungsdiensten der unterfränkischen Caritas aus der Mitte der Gesellschaft kommen. Sie arbeiten zu einem sehr hohen Prozentsatz gerne bei ihrem christlichen Dienstgeber. Doch ein einheitliches Kirchenbild oder gar homogene Glaubensvorstellungen gibt es unter dem Dach der Caritas nicht. Sie ist keine abgeschottete Insel der „Superfrommen“ jenseits der Gesellschaft, obwohl sich viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen als „religiös“ bezeichnen. Die große Mehrheit wünscht sich eine hörende und lernende Kirche, die nicht dogmatische Lehrsätze in den Mittelpunkt stellt.

„Es zeichnet sich ab, was bereits in den 1980er Jahren erhoben wurde“, meinte Generalvikar Thomas Keßler und erinnerte an den Würzburger Pastoraltheologen Rolf Zerfaß und seine wegweisende Vorlesung: „Die Verantwortung der Kirche für den Einzelnen“. „Wie kann es gelingen, jedem, der auf der Suche ist, gute Angebote zur Glaubenserfahrung zu machen“, fragte Bischof Friedhelm und führte aus, dass es nicht allein darum gehen könne, Glaubenswissen zu vermitteln. Der Auftrag zur Evangelisierung heiße, die Menschen zu lieben. „Wir sind keine Herrschaftskirche und wollen es auch nicht sein“, unterstrich der Würzburger Bischof und betonte nachdrücklich: „Wir wollen den Menschen dienen.“

„Wir werden die vielen Ergebnisse der Erhebung auf den unterschiedlichen Ebenen der Caritas vorstellen, diskutieren und genau hinschauen, welche Konsequenzen sich für unsere Arbeit daraus ergeben“, sagte Domkapitular Clemens Bieber am Ende der Präsentation. Er dankte ausdrücklich Bischof Friedhelm, der sich, kurz vor seiner großen Reise auf die Philippinen, die Zeit zum Austausch nahm. Ebenso dankte er Barbara Stamm, die direkt von der Klausurtagung in Wildbad Kreuth angereist war.