Ebern (POW) 22 Pfarreien, sieben Kuratien und 31 Filialen gehören zum Dekanat Ebern. Spätestens ab 2010 sollen die zahlreichen kleinen Landgemeinden sieben Pfarreiengemeinschaften bilden. „Es braucht große Anstrengungen, dass sozusagen die Kirche im Dorf gelassen wird und nicht bloß in den größeren Kirchengemeinden lebt“, sagt Dekan Franz Schmitt (Rauhenebrach) zur besonders ländlich geprägten Situation zwischen Steigerwald und Haßbergen (siehe Interview). Die Gemeinden im Dekanat Ebern auf dem Weg zu Pfarreiengemeinschaften: ein Zwischenbericht.
Zum Dekanat Ebern gehören derzeit über 35.000 Katholiken. Es zieht sich vom Steigerwald im Süden über die Maintalgemeinden Sand und Zeil, Eltmann und Ebelsbach Richtung Norden über Kirchlauter und Ebern in den Baunach-, Weisach- und Itzgrund und bildet die östliche Hälfte des Landkreises Haßberge. Einige Pfarreien reichen bis in den Landkreis Bamberg hinein und bis vor die Tore der benachbarten Bischofsstadt. Entstanden ist die heutige Größe des Dekanats in den 1970er Jahren aus den früheren Dekanaten Ebern und Eltmann sowie aus Teilen des früheren Dekanats Gerolzhofen. Ausgesprochen dekanatliche kirchliche Einrichtungen gibt es nicht. Eine sehr wichtige Anlaufstation für die Dekanate Haßfurt und Ebern ist das Diözesanbüro in Haßfurt. Für beide Dekanate ist ein Finanz- und Bausekretär eingesetzt – eine einmalige Einrichtung in der Diözese Würzburg. In Haßfurt sind die Landkreisbehörden und Ämter für die Haßberge angesiedelt.
Im Dekanat Ebern gibt es keine Schwesternstation mehr. Kirchliche Jugendhilfeeinrichtungen bestehen in Eltmann und Pfaffendorf, eine Sozialstation arbeitet im Raum Eltmann, die von zahlreichen Kirchengemeinden getragen wird und ökumenisch orientiert ist. Sind die Dörfer im Steigerwald und die größeren Orte im Maintal mehrheitlich katholisch, so prägt vor allem im nördlichen Teil des Dekanats die Diasporasituation das katholische Leben: Ökumene ist eine tägliche Notwendigkeit. Stolz blickt man auf die vielen Ordens- und Missionsberufungen vor allem in den 1950er Jahren. Die aus Prölsdorf stammende Schwester Juliane Friedrich ist heute Generaloberin der Würzburger Erlöserschwestern.
Als Modell der Entwicklung einer Pfarreiengemeinschaft im ländlichen Raum im Bistum Würzburg gilt die bereits am 1. Juni 2002 errichtete Pfarreiengemeinschaft Heilig Geist Rauhenebrach im Steigerwald. Sie vereint zahlreiche Dörfer und Weiler. Dekan Pfarrer Franz Schmitt ist dort mit seinem Seelsorgeteam verantwortlich für rund 3000 Katholiken. Die Pfarreiengemeinschaft bilden die Pfarreien Prölsdorf mit Filiale Fürnbach, die Pfarrei Theinheim mit Filialen Falsbrunn und Koppenwind, die Pfarrei Untersteinach mit Filiale Karbach sowie die Kuratien Fabrikschleichach und Geusfeld mit Filiale Wustviel. Die Zusammenarbeit dieser Orte besteht bereits seit über 20 Jahren.
Zum 1. Januar 2006 errichtet wurde die Pfarreiengemeinschaft Ebern-Unterpreppach-Jesserndorf. Zu ihr gehören die Pfarrei Ebern, die Pfarrei Jesserndorf mit Filialen Bramberg und Hofstetten sowie die Pfarrei Unterpreppach mit Filialen Reutersbrunn und Vorbach. Pfarrer ist Karmelitenpater Rudolf Theiler, unterstützt von Karmelitenpater Richard Winter. Die Pfarreiengemeinschaft zählt knapp 4360 Katholiken und hat zentrale Bedeutung für das Dekanat als Schul- und Krankenhausstandort.
Bereits schon viele Jahre arbeiten die Gemeinden im Raum Pfarrweisach mit ihrem Pfarrer Salesianerpater Richard Brütting zusammen, der gleichzeitig stellvertretender Dekan ist. Die offizielle Errichtung der Pfarreiengemeinschaft und eine Kooperationsvereinbarung stehen noch an. Die rund 2000 Katholiken zählende Pfarreiengemeinschaft umfasst die Pfarrei Maroldsweisach mit Filiale Geroldswind, die Pfarrei Pfarrweisach mit Filialen Frickendorf und Kraisdorf sowie die Kuratie Bischwind am Raueneck mit Filialen Albersdorf und Neuses am Raueneck und die Kuratie Lohr an der Baunach mit Filiale Pfaffendorf. Die Mehrheit der Christen in dem nördlichen Teil des Dekanats ist evangelisch.
Die größte Einheit im Dekanat Ebern bildet die östlichste Pfarreiengemeinschaft der Diözese zwischen Baunach und Gereuth. Bereits 2002 wurde sie als Pfarreiengemeinschaft Baunach-Lauter-Mürsbach-Gereuth errichtet. Leiter ist Pfarrer Stefan Gessner in Mürsbach, unterstützt von einem Kaplan, der in Baunach wohnt, sowie einem Pastoralteam. Zur bisherigen Gemeinschaft gehören die Pfarrei Baunach mit Filialen Daschendorf, Dorgendorf, Godeldorf, Priegendorf und Reckenneusig, die Pfarrei Lauter mit Filiale Deusdorf, die Pfarrei Mürsbach mit Filialen Gleusdorf und Zaugendorf und die Pfarrei Gereuth. Hinzukommen sollen noch die Pfarrei Reckendorf und die Kuratie Gerach, die dann ein Pfarrvikar betreuen soll. Derzeit ist Pallottinerpater Richard Pfletschinger Pfarrer der beiden Gemeinden. Die gesamte Pfarreiengemeinschaft wird künftig über 7700 Katholiken zählen.
Die Pfarreien Zeil am Main, Sand am Main und Krum sowie die Filiale Ziegelanger der Kuratie Steinbach treten demnächst in den Errichtungsprozess der Pfarreiengemeinschaft. Pfarrer Stephan Schwab betreut bereits die Pfarreien Zeil am Main und Krum. Pfarrer Bernhard Strohmenger ist für Sand am Main und Ziegelanger zuständig. Der Seelsorger wird im Dezember 70 Jahre alt und will bald danach in den Ruhestand treten. Nach Angaben des Referats Gemeindeentwicklung der Diözese steht Pfarrer Schwab dann mit seinem Seelsorgeteam vor der Aufgabe, die großen Pfarreien Sand und Zeil zusammenzuführen. Die Pfarreiengemeinschaft wird knapp 6900 Katholiken zählen.
Ebenfalls 2008 geplant ist die Errichtung der Pfarreiengemeinschaft rund um die Stadt Eltmann mit insgesamt über 6000 Katholiken. Zu ihr gehören künftig die Pfarrei Eltmann mit Filialen Dippach und Weisbrunn, die Pfarrei Limbach, die Pfarrei Oberschleichach mit Filiale Fatschenbrunn und die Kuratie Trossenfurt. Pfarrer Siegfried Vogt ist Pfarrer von Eltmann und Limbach, wobei Pater Rainer Haaf als Wallfahrtsseelsorger im Maria Limbach mithilft. Pfarrer Christoph Dzikowicz verlässt Oberschleichach und Trossenfurt und wechselt zum 1. Januar 2008 in die künftige Pfarreiengemeinschaft Zell am Main, Margetshöchheim und Erlabrunn. Thomas Drexler übernimmt als Pfarrvikar die Seelsorge in den beiden Steigerwald-Gemeinden.
In den Pfarreien Ebelsbach, Stettfeld und Kirchlauter ist der Kooperations- und Errichtungsprozess zur künftigen Pfarreiengemeinschaft nach Angaben des Referats Gemeindeentwicklung im Gange. Derzeit betreut Pfarrer Martin Wissel die Pfarrei Kirchlauter mit Filialen Breitbrunn, Lußberg und Neubrunn. Pfarrer von Ebelsbach mit Filiale Schönbach sowie von Stettfeld und der Kuratie Steinbach ist Ottmar Pottler. Die aus diesen Gemeinden zu bildende Pfarreiengemeinschaft wird über 5600 Katholiken zählen.
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