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Erotikmesse

Dass die Jugendkirche kross mit dem Kalauer "Erotikmesse" einen solchen Medienrummel erzeugen würde, dass sie es sogar bis in die 20.00 Uhr-Nachrichten von Sat 1 geschafft hat, war für alle überraschend und motivierte das Vorbereitungsteam noch mehr, einen ansprechenden Gottesdienst für eine breite Gruppe von jungen Erwachsenen vorzubereiten. Der ursprüngliche Plan, in der Chorkapelle zu feiern wurde vorsichtshalber umgeworfen und die Vorbereitungen verlegten sich auf den großen Kirchenraum. Mit hohem Aufwand wurde das Ambiente geschaffen, um dem Thema des Gottesdienstes gerecht zu werden. Liebevoll wurde auch der Raum geschaffen, dass junge Paare und Singles sich mit dieser großen Kraft beschäftigen können, die Menschen anziehend macht, zueinander bringt und gestaltet werden will. Mit Licht- und Videoinstallation, rotem Teppich und einer festlichen Tafel wurde eine warme und sinnliche Atmosphäre geschaffen. Um bei der scheinbar für viele irritierenden "Erotikmesse" in einer Kirche

klar zu stellen, worum es geht, wurde der Studentenseelsorger Dominik Gehringer von Franziska Rebhan interviewt, was das eigentlich soll "Erotikmesse". Er stellte klar, dass die Kirche leibfreundlich ist und Christen an einen Gott glauben, der Mensch geworden ist mit Haut und Haar, der geküsst wurde und der mit Passion lebte und starb und leiblich wieder auferstand. Christian Ammersbach, der dem Gottesdienst vorstand, ordnete dann den Begriff Erotik ein. Im Griechischen stehen für den deutschen Begriff "Liebe" Eros, Philia und Agape. Auf der Linie, die Papst Benedikt in seiner Enzyklika "deus caritas est" zeichnet, stellte er die Größe und die Gefahr des Eros dar. Weil die Fixierung auf den Eros auch viel Unheil anrichten kann wurde am Ende des Gottesdienst auch für Solvodi gesammelt, eine Einrichtung, die sich um Frauen kümmern, die in Zwangsprostitution geraten sind. Nach einem "Vorspiel" mit Textpralinen aus Zitaten von Benedikts "Deus caritas est" gab eine Einführung in das Hohelied. Als Appetizer wurden Bilder mit Sätzen aus dem Hohelied gezeigt, bevor Dina Kuhnen und Linus Trapp in sehr sinnlicher Weise eine längere Passage aus dem Lied der Lieder vortrugen. Zum Evangelium, das von der Frau berichtet, die Jesus die Füße salbt, wurde ein eigens für den Anlass gedrehter Film gezeigt, der die Ganzheitlichkeit des Evangeliums eindrucksvoll unterstrich. Statt Fürbitten zu lesen, konnte jeder gedanklich seine eigenen Verletzungen mit der eigenen Körperlichkeit und Sexualität in die Schalen mit Brot und Wein legen. Die Schale wurde von Johanna Puzik mit viel Charme zur Wandlung gebracht. Die Eucharistie sollte verdeutlichen, dass es dabei auch um eine Vorwegnahme des himmlischen Hochzeitsfestes geht, um Einswerden, Verschmelzen, um das "unter die Haut Gehen" Gottes , dessen Liebe "durch den Magen geht". Letztlich wurde bei diesem mit Rosen erfüllten Gottesdienst sinnenfällig etwas gefeiert, was die christliche Mystik schon lange kennt. Im Anschluss waren die ca. 150 BesucherInnen eingeladen, noch einen Rosensecco zu trinken, sich am Büchertisch zu informieren, was zu diesem Thema sonst in der Kirche geschrieben wird, sich mit fairer Schokolade oder Duftöl einzudecken, sich bei Solvodi zu informieren, in der orientalischen Selfie - Ecke zu fotografieren oder aber sich mit Rosenöl salben zu lassen. Vielen Dank an Bettina Schwarz für die Rosenspende und an die Gruppe Suncha di lala für die tolle musikalische Begleitung. 

Hier unser eigener Film und da der aus dem Fernsehen