Würzburg (POW) Als einen Menschen, dessen Kampf gegen Unrecht auch heute noch seine Gültigkeit habe und der deshalb ein Vorbild sei, hat Bischof Dominik Duka (Königgrätz/Tschechien) Johannes von Nepomuk bezeichnet. „Er steht in der Reihe von Menschen, die gegen die Sklaverei und für die Freiheit und die Würde der Frauen gekämpft haben“, sagte Bischof Duka bei der traditionellen Nepomukfeier am Samstagabend, 12. Mai, in der Würzburger Marienkapelle. Das Wirken des Heiligen, der als Mittler zwischen den Nationen verehrt wird, dürfe daher nicht nur auf seine Epoche beschränkt betrachtet werden.
Das Pontifikalamt mit Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand, Pater Dietger Demuth, Hauptgeschäftsführer des Osteuropa-Hilfswerks Renovabis, Dekan Milan Vavro aus Austerlitz und Monsignore Karlheinz Frühmorgen sowie mehreren Konzelebranten bildete den Auftakt der diesjährigen Renovabis-Aktion in der Diözese Würzburg. Die Ursache für die Ermordung Nepomuks sieht Bischof Duka in dessen Weigerung, Rechtsbrüche und Intrigen gut zu heißen und damit unveräußerliche Werte der nackten Gewalt preis zu geben. In seiner Heimat nehme Gewalt in der Familie ein erschreckendes Ausmaß an und sie wachse von Jahr zu Jahr.
Die unmenschliche Behandlung von Frauen durch Männer sei auch in vielen osteuropäischen Staaten an der Tagesordnung. Bischof Duka führte dies unter anderem auf die Orientierungslosigkeit der Menschen zurück, die auf falsche Werte setzten. Ausdrücklich begrüßte er, dass sich die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa ganz bewusst auf die Seite der Familien in den ehemaligen kommunistischen Staaten stelle.
Das Pontifikalamt wurde musikalisch von dem Chor „Gloria“ aus Austerlitz gestaltet. Im Anschluss daran zogen die Gläubigen, begleitet von der Blaskapelle Gropp, bei einer Lichterprozession zur Alten Mainbrücke. Unter Hinweis auf die Bedeutung von Brücken sagte Generalvikar Hillenbrand, sie könnten bei der Orientierung hilfreich sein. Der Andacht vor der Nepomukstatue auf der Mainbrücke schloss sich das von der Wasserwacht organisierte Lichterschwimmen an. Veranstalter waren die Ackermann-Gemeinde, die Junge Aktion, Renovabis, die Landsmannschaft der Oberschlesier, die Sudetendeutsche Landsmannschaft, der Main-Franken-Kreis, der Frankenbund und die Wasserwacht.
gizo (POW)
(2007/0736; E-Mail voraus)
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