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Buchseiten bilden ein Herz

Glaubenselan für Kinder und Eltern

Die Vorbereitung zur Erstkommunion als Chance für Familien, neue Impulse im Glauben zu bekommen – Weißer Sonntag soll nachhaltig wirken

Würzburg (POW) Die Erstkommunion ist ein wichtiges Ereignis, nicht nur für das Erstkommunionkind, sondern für die ganze Familie. Der erste Empfang des Leibes Christi in Gestalt der Hostie wird in katholischen Gemeinden feierlich begangen, ist er doch neben Taufe und Firmung einer der Initiationsriten, die einen Menschen in die katholische Kirche eingliedern. Den Empfang des Sakraments bereiten die Gemeinden sehr intensiv vor. Meist kommt neben dem Seelsorger den „Kommunionmüttern“ eine besondere Rolle zu: Sie leiten die Kommuniongruppen in den Wochen vor dem Fest.

„Die Erstkommunionvorbereitung ist ein wichtiger Prozess, der im Idealfall Eltern und ehrenamtliche Katecheten mit einbezieht“, sagt Klaus Becker, Gemeindereferent im Referat Gemeindekatechese und Katechumenat der Diözese Würzburg. Er war 20 Jahre in seiner Pfarrgemeinde Sankt Michael in Lohr am Main intensiv mit der Kommunionvorbereitung betraut. „Diese Erfahrung stelle ich in meinem derzeitigen Amt Seelsorgern und Eltern zur Verfügung.“

Sowohl in der Diözese Würzburg, als auch bundesweit gehen fast 100 Prozent der katholischen Kinder zur Erstkommunion. Pfarrer, hauptamtlich und ehrenamtlich Tätige organisieren gemeinsam mit den „Kommunionmüttern“ die Glaubensunterweisung. Dafür werden Ehrenamtliche und Mütter von den hauptamtlichen Seelsorgern katechetisch vorbereitet. Themen des Kommunionunterrichts sind dann die Eucharistie, christliche Symbole und biblische Erzählungen.

Das Engagement der Ehrenamtlichen ist bei der Kommunionvorbereitung unerlässlich, betont Becker. „Sie bringen eine neue Dimension in die Vorbereitung mit ein: Ihr ganz persönliches, gelebtes Glaubenszeugnis.“ In vielen Gemeinden funktioniert dieses gemeinschaftliche Wirken sehr gut. „Sehr viele erkennen in dieser Form der Weitergabe des Glaubens ihre ganz eigene Berufung“, erklärt Becker.

Auch die Eltern der Kommunionkinder seien in der Regel bereit, sich in der Vorbereitung zu engagieren. „Viele sind aber unsicher, wenn es darum geht, Religiöses weiterzugeben. Sie fühlen sich selbst oft gar nicht mehr so heimisch im Glauben, haben Fragen und Zweifel.“ Deshalb liege der katechetische Schwerpunkt der Kommunionvorbereitung auf der Begleitung der Eltern, erläutert Becker. Sie sollen sich mit ihrem eigenen Glauben auseinandersetzen und „wieder neuen Elan bekommen“, was die persönliche Religiosität betrifft.

Becker hält dies für eine ganz besondere Chance: „Ein Vater sagte einmal zu mir, die Erstkommunion seiner Tochter sei seine zweite Erstkommunion gewesen. Es seien bei ihm Fragen hoch gekommen, die er lange weggeschoben habe, Dinge zur Sprache gekommen, die er bei seiner eigenen Erstkommunion nicht verstanden habe.“ Dass sich Eltern und Katecheten gemeinsam engagierten, sei für das Gelingen der Vorbereitung wichtig, sagt Becker. Das Geheimnis der Eucharistie zu erschließen, sei ein Weg, der nur von Kindern und Erwachsenen gemeinsam gegangen werden könne. „Gerade deshalb ist die Vorbereitungszeit eine hochsensible Zeit für den Umgang mit den Eltern. Viele rufen mich an und fragen nach Formen der Mitwirkung. Die meisten begreifen die Zeit als Chance für die Familie, neue Impulse für den Glauben zu bekommen“, sagt er.

Auch für die Gemeinden biete die Vorbereitung eine Möglichkeit der Erneuerung. „Wenn über zehn, 15 Jahre eine aktive und intensive Kommunionvorbereitung erfolgt, so hat dies Langzeitwirkung.“ Vor allem, da manche Eltern die Vorbereitung mit mehreren ihrer Kinder durchlaufen. Für die Zukunft wünscht sich Becker, dass die Erwachsenenkatechese noch mehr in den Blick genommen wird. „Die bestehenden Chancen werden noch nicht gut genug genutzt“, ist er sich sicher. Außerdem hofft er, dass Eltern die Arbeit der Hauptamtlichen stärker wahrnehmen und sehen, „dass sie uns wichtig sind“. Sein größter Wunsch aber ist, dass die Erstkommunikanten das Geheimnis der Eucharistie verstehen und dass ihr Fest wahrlich beiträgt zu Gemeinschaft. „Dieser Tag soll nachhaltig wirken und nicht bloß das Abfeiern eines Sakraments sein.“

(1507/0559; E-Mail voraus)

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