Hausgottesdienst am
17. Sonntag im Jahreskreis C
27. Juli 2025
Lied:Gl 149, 1-3: Liebster Jesu, wir sind hier…
Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze
Gedanken zur Hinführung:
„Unser Bitten, Flehn und Singen lass, Herr Jesu, wohl gelingen.“ - Beten will gelernt sein. Wie das Sprechen, das Laufen, das Fahrrad fahren und vieles andere. Da ist es gut, wenn es Menschen gibt, die uns zeigen, wie all das geht, die uns helfen, dass wir es gut lernen und irgendwann auch beherrschen. Jesus will uns helfen, wie wir gut beten und gut leben können.
Stimmen wir ein in das Lob Gottes:
Loblied:Gl 171: Preis und Ehre...
Gebet:
Gott, du Quelle des Lebens,
nicht vom Brot allein leben wir,
sondern von jedem Wort, das aus deinem Mund kommt.
Öffne unser Herz für dein Wort,
für Jesus Christus, deinen Sohn,
in dem du uns ein für allemal deine Nähe und Hilfe zugesagt hast.
Darum bitten wir durch ihn,
Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn
(nach: Heriburg Laarmann - Das Fest unseres Lebens feiern - S. 112)
Lesung aus dem Buch Genesis - (Gen 18, 20-32)
Der Herr sprach zu Abraham: Das Klagegeschrei über Sodom und Gomorra, ja, das ist laut geworden, und ihre Sünde, ja, die ist schwer. Ich will hinabgehen und sehen, ob ihr Tun wirklich dem Klagegeschrei entspricht, das zu mir gedrungen ist. Ich will es wissen.
Die Männer wandten sich von dort ab und gingen auf Sodom zu. Abraham aber stand noch immer vor dem Herrn. Er trat näher und sagte: Willst du auch den Gerechten mit den Ruchlosen wegraffen? Vielleicht gibt es fünfzig Gerechte in der Stadt: Willst du auch sie wegraffen und nicht doch dem Ort vergeben wegen der fünfzig Gerechten dort?
Das kannst du doch nicht tun, die Gerechten zusammen mit den Ruchlosen umbringen. Dann ginge es ja dem Gerechten genauso wie dem Ruchlosen. Das kannst du doch nicht tun. Sollte sich der Richter über die ganze Erde nicht an das Recht halten?
Da sprach der Herr: Wenn ich in Sodom, in der Stadt, fünfzig Gerechte finde, werde ich ihretwegen dem ganzen Ort vergeben.
Abraham antwortete und sprach: Ich habe es nun einmal unternommen, mit meinem Herrn zu reden, obwohl ich Staub und Asche bin.
Vielleicht fehlen an den fünfzig Gerechten fünf. Wirst du wegen der fünf die ganze Stadt vernichten? Nein, sagte er, ich werde sie nicht vernichten, wenn ich dort fünfundvierzig finde.
Er fuhr fort, zu ihm zu reden: Vielleicht finden sich dort nur vierzig. Da sprach er: Ich werde es der vierzig wegen nicht tun.
Und weiter sagte er: Mein Herr zürne nicht, wenn ich weiterrede. Vielleicht finden sich dort nur dreißig. Er entgegnete: Ich werde es nicht tun, wenn ich dort dreißig finde.
Darauf sagte er: Ich habe es nun einmal unternommen, mit meinem Herrn zu reden. Vielleicht finden sich dort nur zwanzig. Er antwortete: Ich werde sie um der zwanzig willen nicht vernichten.
Und nochmals sagte er: Mein Herr zürne nicht, wenn ich nur noch einmal das Wort ergreife. Vielleicht finden sich dort nur zehn. Und wiederum sprach er: Ich werde sie um der zehn willen nicht vernichten.
Antwortgesang:Gl 143, 1+2
Halleluja: Gl 175, 3 oder 716
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - (Lk, 11, 1-13 )
Jesus betete einmal an einem Ort; und als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie schon Johannes seine Jünger beten gelehrt hat. Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Sünden; denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. Und führe uns nicht in Versuchung. Dann sagte er zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote; denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts anzubieten!, wird dann etwa der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben? Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm seine Bitte erfüllt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht.Darum sage ich euch: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet, oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.
oder: In leichter Sprache:
Einmal betete Jesus.Die Freunde von Jesus wollten auch beten. Die Freunde fragten Jesus:
Wie geht beten? Jesus sagte: Am besten könnt ihr so beten: Guter Gott. Du bist unser guter Vater. Alle Menschen sollen merken, dass du gut bist. Die ganze Welt soll so gut werden, wie du gut bist. Guter Gott, gib uns jeden Tag Brot zum Essen. Guter Gott, verzeihe uns, wenn wir nicht so leben, wie du es willst. Wir wollen selber auch den anderen Menschen verzeihen. Hilf uns dabei. Anschließend erzählte Jesus eine Geschichte. Die Geschichte
ging so: Es war einmal ein Mann. Der Mann bekam mitten in der Nacht Besuch von einem Freund. Der Mann wollte dem Freund etwas zu essen anbieten. Aber der Mann hatte nichts zu essen zu Hause. Darum ging der Mann schnell zu seinem Nachbar.Der Nachbar schlief schon. Der Mann musste den Nachbar wecken. Der Nachbar war ärgerlich. Der Nachbar sagte: Du bist so laut. Du machst meine Frau wach. Und meine Kinder. Der Mann sagte zum Nachbar: Entschuldige bitte. Ich habe gerade Besuch bekommen. Ich möchte meinem Besuch was zu essen anbieten. Mein Besuch hat Hunger.Aber ich habe nichts zu essen im Haus. Bitte, gib mir 3 Brote. Morgen früh kaufe ich für dich neue Brote. Der Nachbar gab dem Mann die 3 Brote. Obwohl der Nachbar ärgerlich war. Jesus sagte: Bei Gott ist es so ähnlich wie bei dem Nachbar. Wenn einer Gott bittet, dann bekommt er es. Wenn einer etwas sucht, dann findet er das. Wenn einer an der Tür klingelt, dann macht der andere die Tür auf. Jesus sagte: Gott ist zu den Menschen wie ein guter Vater. Gott ist sogar noch mehr als ein guter Vater. Ein guter Vater gibt den Kindern, was die Kinder brauchen. Gott gibt euch auch, was ihr braucht. Gott gibt euch sogar noch mehr, als ihr braucht. Darum dürft ihr immer zu Gott beten. Ihr dürft Gott um alles bitten.Gott gibt euch seine Kraft. Und seine Hilfe. © katholisches Bibelwerk
Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...
Predigtgedanken:
Die Älteren unter uns werden ihn noch kennen: Den Film „Das Leben des Brian“, mit dem die britische Comedy - Truppe „Monty Pythons“ eine - im typischen Stil schwarzen englischen Humors – Persiflage auf die Lebensgeschichte Jesu erstellt hat. In einer Szene wird Brian von einer römischen Patrouille verfolgt und versucht sich auf dem Basar von Jerusalem durch den Kauf eines falschen Bartes zu tarnen. Doch der Kauf dieses Bartes erweist sich als schwieriger als gedacht. Denn der Händler erwartet von ihm in einem längeren Dialog, dass Brian ordentlich und wie es sich gehört um den richtigen Preis für den Bart feilscht. (Wer hinein hören möchte: wir doch einmal hinein: >google > feilschen - das leben des brian)
Feilschen – bis heute im Nahen Osten als Praxis bei einem Einkauf auf dem Basar gang und gäbe.
Und auch das Verhalten Abrahams Gott gegenüber können wir als Feilschen betrachten. Immer wieder entlockt er Gott ein neues Angebot – bis er ihn auf zehn Gerechte herunter gehandelt hat. Leider hören wir im weiteren Verlauf, dass nicht allein diese zehn ausreichen, um Sodom und Gomorrha zu retten.
Wir können aber auch sagen, dass was Abraham hier tut, ist durchaus auch ein Gebet. Nicht wie die Gebete, die wir noch aus unserer Kindheit kennen, bei denen wir uns mit auswendig gelernten Versen an Gott gewandt haben. Wie: Müde bin ich, geh zur Ruh…oder: O Gott, von dem wir alles haben…oder auch das Rosenkranzgebet. Wohlgemerkt: Nichts gegen diese vertrauten Gebete und einen erworbenen Gebetsschatz.
Aber was Abraham hier vorlebt, ist ein ganz persönliches Beten: Er tritt vor den HERRN, quasi von Angesicht zu Angesicht – in einem ganz konkreten Anliegen – der Rettung der Menschen von Sodom und Gomorrha und setzt all seine Überzeugungskraft ein, um Gott immer noch milder zu stimmen.
Auch wir dürfen so beten, dürfen so vor Gott treten. Wir dürfen mit unseren ganz konkreten, persönlichen Anliegen zu ihm kommen, dürfen mit unseren ganz eigenen Worten diese Anliegen vortragen und dürfen hoffen, dass er uns zumindest in unserem Anliegen hört und zunächst einmal ernst nimmt.
Vielleicht wird uns unser Wunsch, unsere Bitte nicht gleich erfüllt. Denken wir daran, wenn Kinder mit ihren Eltern beim Einkauf sind und an der Kasse quängeln, weil sie noch etwas Besonderes für sich von den Eltern haben wollen. Verantwortungsvolle Eltern wissen, dass es in solchen Situation auch einmal notwendig sein kann, Nein zu sagen und den Wunsch nicht zu erfüllen.
So machen auch wir manchmal die Erfahrung, dass Gott, der für uns da ist wie ein guter Vater und eine liebende Mutter, uns einen Wunsch, eine Bitte auch nicht umgehend erfüllt oder uns eine ganz andere Entwicklung erwartet.
Aber wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott es immer gut mit uns meint. Manchmal hat eine Enttäuschung auch etwas heilsames. Sie schärft unseren Blick, gewährt uns eine neue Sichtweise auf unser Leben. Und manchmal ist es gerade auch eine positive Ent – Täuschung, die uns weiter bringt.
Haben wir dennoch immer wieder den Mut, Gott gegenüber zu treten, ihm unser Leben hinzuhalten, ihn um seine Hilfe zu bitten, im Vertrauen, dass er es gut mit uns meint.
Für Familien mit Kindern:
Wenn dich ein guter Freund oder eine gute Freundin um etwas bittet, dann wirst du mit Sicherheit versuchen, diese Bitte zu erfüllen. Denn zu einer guten Freundschaft gehört, dass man sich gegenseitig hilft. So ist es selbstverständlich, dass der Mann seinem Freund das Brot gibt, auch wenn es mitten in der Nacht ist. Wenn schon wir Menschen alles Mögliche tun, um die Bitten unserer Mitmenschen zu erfüllen, dann dürfen wir erst recht jederzeit zu Gott mit unseren Bitten kommen. Denn er sorgt sich um uns.
Vieles liegt uns auf dem Herzen,
Kummer, Sorgen und auch Schmerzen.
Manchmal haben wir auch Fragen,
alles dürfen wir dir sagen.
Du bist es, der uns helfen kann,
dir vertraun wir alles an.
Amen
Glaubensbekenntnis:Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen: sprechen oder singen: Gl 456, 1+4: Herr, du bist mein Leben…
Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, wir sind Söhne und Töchter des Vaters im Himmel, sind deine Schwestern und Brüder. Voll Vertrauen bitten wir dich:
➢ Für alle, die nach einem Sinn für ihr Leben suchen und auf tragfähige Antworten auf die drängenden Fragen ihres Lebens hoffen. - Liedruf: Alle eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch!
➢ Für alle, deren Leben geprägt ist von Gewalt und Krieg, Armut und Hunger, Krankheit und Angst und die auf eine neue Perspektive für ihr Leben hoffen.
➢ Für alle, die angesichts des Klimawandels und der damit einhergehenden Dürre um ihre berufliche Existenz fürchten müssen.
➢ Für alle einsamen und allein gelassenen Menschen in ihrer Hilflosigkeit, aber auch in ihrem Zögern, andere um Hilfe zu bitten.
➢ Für alle unsere Verstorbenen, an die wir in dieser Stunde besonders denken.
Herr, unser Gott! Unsere Bitten, Fragen und Sorgen vertrauen wir dir an. Erfülle uns mit deinem Heiligen Geist, damit wir erkennen, auf welchen Weg du uns in unserem Leben führen willst. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
Hinführung zum Vater unser:
Herr Jesus Christus, durch dich haben wir die Zuversicht, dass wer bittet, empfängt. So beten wir voll Vertrauen mit deinen Worten: Vater unser…(Nach Laacher Messbuch 2025)
Lied:Gl 381, 1+5: Dein Lob, Herr, ruft der Himmel aus...
Gebet:
Guter Gott,
wir danken dir für diese Stunde.
Lass uns nicht vergessen,
dass wir aus dem Hören auf dein Wort
und im Vertrauen auf deinen Geist
mit anderen unser Leben teilen können
und Gemeinschaft erfahren durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn. (Nach: Heriburg Laarmann - Mit Freude das Leben feiern - S. 147)
Segen:
Immer soll es Arbeit geben für deine Hände,
immer sollen ein oder zwei Münzen in deiner Tasche sein.
Möge dir die Arbeit immer flott von der Hand gehen.
Nicht minder eifrig sei deine Hand,
wenn sich eine andere
um Hilfe nach der deinen ausstreckt.
Das Glas in deiner Hand sei immer voll,
das Dach über deinem Kopf immer dicht.(Irischer Segenswunsch)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied:Gl 831, 1-3: Gott, dein guter Segen…