Würzburg/Mbinga (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann will die Partnerschaft zwischen den Diözesen Würzburg und Mbinga in Tansania in bewährter Weise fortsetzen und Hilfe zur Selbsthilfe bieten. „Wir sind miteinander verbunden und nehmen uns gegenseitig wahr – besonders in Notsituationen“, sagte er bei einer Pressekonferenz im Bischofshaus am Mittwoch, 8. August, nach seiner Rückkehr aus Afrika. Bischof Hofmann hatte vom 23. Juli bis 7. August Tansania und Kenia besucht. Den Schwerpunkt seiner Missionsreise bildete der einwöchige Aufenthalt im Partnerbistum Mbinga im Südwesten Tansanias.
Nicht nur die finanzielle Unterstützung der afrikanischen Diözese sei wichtig, sondern die Weitergabe von Fachwissen an die Menschen in Mbinga, sagte der Bischof. Dies könne im Austausch geschehen. Angesichts der Probleme in den Großstädten müssten die Lebensverhältnisse in ländlichen Diözesen wie beispielsweise Mbinga verbessert werden, damit die Menschen vor Ort blieben. Mit Hilfe Würzburgs werde in nächster Zeit das Knabeninternat in Likonde renoviert, Projekte würden nachhaltig gefördert und die Priester unterstützt. „Es gilt, die Partnerschaft auf vielen Ebenen auszubauen.“ Die Lebens- und Glaubensfreude der Afrikaner könnten die Kirche in Europa bereichern. „Wir brauchen diese Begeisterung für den Glauben in Deutschland“, sagte der Bischof.
Insgesamt müsse die Kirche in Afrika selbstständiger werden, betonte der Bischof weiter. Die afrikanischen Priester und Ordensleute müssten nach und nach in die Verantwortung hineinwachsen. Dankbar zeigte sich der Bischof angesichts des jahrzehntelangen Einsatzes der Missionsleute aus Deutschland und anderen europäischen Ländern. Noch könne die afrikanische Kirche nicht allein überleben. Deshalb sei eine weitere Unterstützung der jungen Kirche in Afrika notwendig. Die Lebens- und Glaubensfreude würden die Zukunft der Kirche Afrikas mitbestimmen.
Die gesamte Reise sei für ihn sehr eindrucksvoll gewesen und habe einen guten Einblick in die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort gegeben, berichtete der Bischof. Die Armut vieler Menschen sei bedrückend, doch gebe es Anzeichen für eine langsame Verbesserung. Über die Not des Alltags hinaus erfülle die Glaubensfreude viele Menschen und motiviere zum sozialen Engagement. Als große Probleme neben der Armut nannte Bischof Hofmann die Krankheit Aids, die Korruption, die Polygamie und die Kriminalität in den Städten. „Die Armen sehen oft keinen Ausweg mehr und werden zur Kriminalität gezwungen.“
Die begeisterten Empfänge mit zahlreichen Geschenken im Bistum Mbinga hätten nicht ihm gegolten, sondern der Diözese Würzburg, sagte der Bischof. Acht Ziegen, zehn Hühner, zwei Hähne und ein Hase sowie landwirtschaftliche Produkte wie Mais, Reis oder Kaffee listete der Bischof unter den Gaben auf. Diese habe er zum Großteil an Partnerbischof Dr. Emmanuel Mapunda in Mbinga weitergegeben. Beeindruckend seien die Priesterweihe in Mbinga und die Kirchenweihe in Liparamba gewesen. Der Dank des Bischofs galt den Partnern in Mbinga mit Bischof Mapunda an der Spitze. Sie hätten ihn auf die Nöte der Menschen in Tansania aufmerksam gemacht und ihre Hoffnung auf weitere Verbundenheit mit Würzburg ausgedrückt. „Die Partnerschaft ist keine Eintagsfliege. Sie lebt vom gegenseitigen Austausch. Die Kirche in Tansania ist auf einem guten Weg.“
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