Die Kritik der Religion ist keinesfalls nur eine Angelegenheit distanzierter Beobachter oder engagierter Gegner, sondern kann aus sehr verschiedenen Richtungen betrieben werden. Sie kann von außen an die jeweilige Religion herantreten. Religionskritik kann weiterhin interreligiös sein, also eine Kritik, die Religionen wechselseitig aneinander üben, auch um die eigene Identität zu klären. Schließlich kann die Religionskritik einen Platz innerhalb der jeweiligen Religion finden. Mystikerinnen und Mystiker haben immer wieder die Veräußerlichung religiöser Formen kritisiert, genauso wie Reformbewegungen die Rückkehr zu einem (mitunter vermeintlichen) Ursprung forderten, der von verstellenden Traditionen überlagert sei.
Das Theologische Forum fragte nach dem Potential, der Problematik und dem produktiven Umgang mit Religionskritik. Welches Veränderungspotential liegt in den Religionen? Welche Kultur der Kritik steht hinter der Religionskritik? Inwiefern können sich Islam und Christentum die Religionskritik in fruchtbarer Weise zu eigen machen?
Das Theologische Forum Christentum - Islam ist ein wissenschaftliches Netzwerk und Diskussionsforum. Es bearbeitet mit einer dialogorientierten Hermeneutik gesellschaftspolitisch relevante Themen aus theologischer Perspektive. Damit gibt es Impulse für Wissenschaft, Religionsgemeinschaften, Politik und Zivilgesellschaft.
(Aus dem Veranstaltungstext der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart;
Fotos: Dr. Gabriele Lautenschläger)
										
				