Rund fünfzig Gäste waren zu dem Neujahrsempfang in die Räumlichkeiten der Baitul-Aleem Moschee auf den Würzburger Heuchelhof gekommen. Nach einer Koranrezitation und deutscher Übersetzung folgten als Jahresrückblick zwei Video-Präsentationen. Sie zeigten die Aktivitäten der Ahmadiyya Muslim Jamaat deutschlandweit und in Würzburg. In seiner Ansprache ging Imam Arbab Ahmad unter anderem darauf ein, dass die Ahmadiyya als eine der wenigen islamischen Sondergemeinschaften auch nach der offiziellen Abschaffung im Jahr 1925 ein Kalifat für sich beanspruchen. Sie berufen sich dabei auf einige Koranstellen und deuten es als ein geistliches Amt.
Als Ehrengäste waren Vertreterinnen und Vertreter des Würzburger Stadtrates geladen. Grußworte sprachen der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CSU Wolfgang Scheller, die SPD-Stadträtin und Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake sowie Kerstin Celina, die für Bündnis90/Die Grünen im Jahr 2013 in den Bayerischen Landtag zog. Frau Celina berichtete von ihren positiven Erfahrungen mit der wachsenden Zahl von Menschen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren. Gleichzeitig beobachte sie eine schwindende Bereitschaft, sich inhaltlich mit kontroversen Meinungen auseinander zu setzen. Stattdessen verbleibe man lieber innerhalb vertrauter Zirkel, die sich untereinander in bestehenden Ansichten bestärkten. Keine Zeit - keine Kraft - keine Lust! Dies werde oftmals als Grund für eine fehlende demokratische Streitkultur genannt. Mit dieser Beobachtung berührte Frau Celina unausgesprochen auch ein Problem innerhalb der muslimischen Gemeinschaft. Denn es waren zwar Politiker aus drei Parteien anwesend, aber die fünf Würzburger Moschee-Gemeinden waren bei dem Neujahrsempfang der Ahmadiyya - Gemeinde nicht vertreten.
(Text und Fotos: Dr. Gabriele Lautenschläger)
