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Ökumene als Markenzeichen

Gottesdienst der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen Aschaffenburg im Schloss Johannisburg – Taufe als gemeinsames Kennzeichen der Christen

Aschaffenburg (POW) Dass sie es mit dem diesjährigen Motto „AufgeSCHLOSSen“ ernst meinen, haben die Veranstalter der Aschaffenburger Kulturtage bei einem ökumenischen Gottesdienst zum 400. Jubiläum des Schlosses Aschaffenburg demonstriert. Rund 900 Menschen nahmen gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (AcK) Aschaffenburg an der Feier am Samstagabend, 23. Juni, im Schloss Johannisburg teil. Sowohl der Namensgeber des Schlosses, Johannes der Täufer, als auch die Taufe als gemeinsame Grundlage aller Christen standen im Mittelpunkt.

Vorsteher des Gottesdienstes waren der katholische Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele aus Würzburg und der evangelisch-lutherische Regionalbischof Helmut Völkel aus Ansbach. In einer Dialogpredigt gingen beide auf die Bedeutung von Johannes dem Täufer ein, der auch der Namensgeber des Schlosses ist. Bischof Scheele wies in seiner Ansprache darauf hin, dass der Name übersetzt „Gott ist gnädig“ heißt. Es sei die gemeinsame Aufgabe aller Christen, genau dies zu bezeugen. „In der Ökumene wären wir viel weiter, wenn alle Christen dieser Grundaufgabe gemäß leben und handeln würden“, sagte Bischof Scheele. Regionalbischof Völkel führte aus, dass die Taufe Jesu durch Johannes die Christen an ihr gemeinsames Fundament erinnere. Völkel nannte die Unterzeichnung der gegenseitigen Anerkennung der Taufe im April diesen Jahres im Magdeburger Dom ein ermutigendes Zeichen für die Ökumene in ganz Deutschland: „Wenn wir bewusst aus der Taufe leben, sind wir getragen von der Erkenntnis: wir sind alle Gottes geliebte Kinder“.

An eben dieses Sakrament erinnerte auch eine eindrucksvolle Tauferneuerung im Rahmen des Gottesdienstes. Zunächst las Pfarrer Stefan-B. Eirich den Anerkennungstext zum Grundverständnis über die Taufe vor. Dann sprachen Bischof Scheele, Regionalbischof Völkel und Pfarrer Stefan Akyz von der syrisch-orthodoxen Kirche einen Lobpreis über dem Wasser, das sich in einem großen, silbernen Taufbecken direkt neben dem Altar befand. Danach wurde es aus dem Becken geschöpft und allen Gottesdienstteilnehmern wurde damit das Symbol des Kreuzes in die Hand gezeichnet, verbunden mit dem Zuspruch: „Du bist getauft, nichts kann dich trennen von der Liebe Gottes.“

Angesteckt von der guten, kirchentagsähnlichen Atmosphäre sagte Völkel: „Heute können wir feststellen, dass Aschaffenburg eine starke ökumenische Identität lebt, die auch ein Markenzeichen dieser Stadt ist und auch von politischer Seite begrüßt und unterstützt wird.“ Einen wichtigen Beitrag zum guten Klang leistete auch die musikalische Gestaltung durch den Aschaffenburger Bläserkreis unter der Leitung von Reiner Förster und die Stiftschorknaben und -mädchen sowie den Kammerchor der Stiftsbasilika unter der Leitung von Andreas Unterguggenberger. Die Vertreter der beteiligten christlichen Gemeinschaften waren sich im Anschluss an den Gottesdienst einig, dass der Konsenstext über die Taufe in alle Dekanate und Pfarreien getragen werden soll, damit dort die gemeinsame Basis aller Christen stärker ins Bewusstsein rückt.

Schloss Johannisburg, Wahrzeichen Aschaffenburgs, hat eine lange Geschichte vorzuweisen. Bereits seit dem 13. Jahrhundert stand an dieser Stelle eine immer weiter ausgebaute Burg, die aber im Markgräflerkrieg 1552 niedergebrannt wurde. Der Mainzer Bischof Johann Schweikart von Kronberg gab 1605 den Neubau des Schlosses als Residenz für die Mainzer Kurfürst-Erzbischöfe in Auftrag. Die Ausführung übernahm der Architekt Georg Ridinger. 1607 wurde die Wappenmauer fertiggestellt, die das Fundament für den eigentlichen Schlossbau bildet, 1614 konnte der Renaissance-Bau eingeweiht werden. Die dem Heiligen Johannes der Täufer geweihte Kapelle gab dem Schloss seinen Namen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt. Der Wiederaufbau begann 1954 mit dem Ziel einer möglichst getreuen Wiederherstellung des äußeren Erscheinungsbildes. Richtfest konnte 1978 gefeiert werden.

(2607/0940; E-Mail voraus)

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