Würzburg (POW) Als Schatzhaus fränkischer Glaubensgeschichte hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann den Würzburger Kiliansdom gewürdigt. Bei der Feier des 40. Jubiläums der Altarweihe des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Gotteshauses wünschte der Bischof, dass der Dom auch künftig die Herzmitte der Diözese bleibe. Bischof Hofmann feierte das Pontifikalamt, das er gleichzeitig als Dankgottesdienst anlässlich seines 65. Geburtstags zelebrierte, zusammen mit Dompropst Weihbischof Helmut Bauer, Bischof Ernesto Maguengue aus Mosambik sowie zahlreichen Domkapitularen und Dekanen am Sonntagvormittag, 13. Mai.
Vertreter aus Kirche, Politik und Gesellschaft waren im Dom ebenso vertreten wie Verwandte und Freunde Bischof Hofmanns aus Köln. Zu den Gästen zählten unter anderen Landtagsvizepräsidentin Barbara Stamm, Würzburgs Oberbürgermeisterin Dr. Pia Beckmann, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel sowie Landräte, Bürgermeister, Abgeordnete und Ratsmitglieder aus Unterfranken; außerdem Diözesanratsvorsitzender Karl-Peter Büttner, zahlreiche Mitglieder der Frauen- und Männerorden, Vertreter der Ritterorden und Abordnungen von Studentenverbindungen. Von der evangelischen Kirche waren Dekan Dr. Günter Breitenbach und sein Stellvertreter Winfried Schlüter gekommen. Domchor und Domorchester sowie Solisten präsentierten unter Leitung von Domkantorin Judith Schnell Mozarts Große Credomesse. Die Orgel spielte Domorganist Professor Stefan Schmidt.
Bischof Hofmann betonte in seiner Predigt, der Dom berge Glaubenszeugnisse von der frühen Romanik über Gotik und Barock bis in die Gegenwart hinein. „Nur wenige Kathedralen in Deutschland können eine solch belebte und geschichtsträchtige Vergangenheit aufweisen.“ Weiter erinnerte der Bischof an die über 1200-jährige Geschichte der Kathedrale seit Gründung des Bistums Würzburg im Jahr 742. Am 16. März 1945 sei das prächtige Gotteshaus in Schutt und Asche gelegt worden. Mit der Altarweihe vom 6. Mai 1967 sei der Wiederaufbau gekrönt worden.
Der damaligen Feier sei ein langes Ringen um die Gestaltung des Doms vorausgegangen, sagte der Bischof. „Zum einen galt es auf ein langes historisches Erbe zu schauen, das – wenn auch zum großen Teil zerstört – dennoch auch kulturell zu Buche schlug. Zum anderen galt es, das Zweite Vatikanische Konzil, das gerade zu Ende gegangen war, in der Anordnung der liturgischen Orte so aufzugreifen, dass der Theologie vom Aufbau der geistlichen, dem Herrn gehörenden Gemeinde, Rechnung getragen werden konnte.“ Der Schweizer Bildhauer Albert Schilling habe die unterschiedlichen Räume im Dom mit der Theologie des Konzils in der Schaffung des monumentalen Altars zu verbinden gewusst. Durch die Aufnahme der Häupter der Frankenapostel im Altar werde deutlich, dass die Würzburger Kathedrale ein Dom der Frankenapostel und insbesondere des heiligen Kilians sei.
1967 sei die Kirche des Bischofs und des Domkapitels als Haupt- und Mutterkirche der Stadt und des Bistums Würzburg wiederhergestellt gewesen. Heute sei der Dom, auch Dank der guten Hirtenaufgabe von Bischof Paul-Werner Scheele, wieder die Mitte der Diözese geworden, betonte der Bischof. Die Gläubigen selbst sollten lebendige Steine an Gottes Bau sein und in die Gesellschaft hinein ihre Überzeugung ausstrahlen.
Am Ende der Eucharistiefeier erinnerte Dompropst Weihbischof Bauer in seinen Dankesworten daran, dass der Dom nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg für 22 Jahre „ein bedrückendes Zeichen für eine von einem gottlosen System verursachte Tragödie“ war. Gleichzeitig erinnere die Altarweihe daran, dass die Nachkriegsgeneration redlich versucht habe, die äußeren und inneren Trümmer und Zerstörungen in der Stadt und in den Herzen der Menschen wegzuräumen und voller Gottvertrauen neu aufzubauen. „Wir verbinden mit diesem Tag den Dank an die Männer und Frauen gerade in der Stadt Würzburg, die auch die Kathedrale, den Kiliansdom wieder aufgebaut haben.“
Eine besondere Fügung sei es, dass mit dem Domjubiläum der 65. Geburtstag von Bischof Hofmann verbunden werden könne. „So sind wir heute dankbar für den Dom, aber eigentlich noch mehr für Ihren bischöflichen Dienst und wie Sie ihn ausüben“, sagte der Weihbischof zu Bischof Hofmann. Das weitere Wirken des Bischofs empfahl der Weihbischof der Fürsprache der Gottesmutter Maria: „Mögen Sie weiterhin als unser Bischof der Kirche im Frankenland segensreich wirkend vorstehen und dem Gottesvolk durch die kommenden Jahre vorangehen.“
Weitere Glück- und Segenswünsche überbrachte Diözesanratsvorsitzender Karl-Peter Büttner „im Namen der Kilianskinder in Franken“ an Bischof Hofmann. In den vergangenen drei Jahren habe der Bischof die Herzen der Menschen im Bistum Würzburg im Sturm erobert, lobte Büttner. „Die Menschen freuen sich, wenn sie Ihnen vor Ort begegnen.“ Die Katholiken im Bistum Würzburg wollten als Volk Gottes in Gemeinschaft mit dem Bischof als Kirche unterwegs sein. Nachdem eine Fülle von Gratulanten Bischof Hofmann im Innenhof des Doms die Hände geschüttelt und Weihbischof Bauer ein Lied auf den Jubilar gesungen hatte, fand der Bischof die treffenden Schlussworte bei der öffentlichen Gratulationsfeier: „Ich bin Gott sehr dankbar, dass er mich ins Frankenland geführt hat. Ich bin der Bischof mit dem schönsten Bistum auf der Welt!“
bs (POW)
(2007/0734; E-Mail voraus)
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