In seiner Predigt unterstrich der Bischof die soziale Seite der Sternsingeraktion: „Ihr seid gesandt, um den Menschen zu zeigen: Es gibt auch viel Licht in dieser Welt.“ Mit dem Geld, das die Jungen und Mädchen in den Tagen um das Dreikönigfest am 6. Januar sammelten, werden weltweit Hilfsprojekte unterstützt. „Es geht unter anderem um den Kampf gegen die Kindersterblichkeit, um gleiche Bildungs- und Berufschancen für Jungen und Mädchen sowie um die Versorgung mit sauberem Trinkwasser.“ Der Kompass, den jeder der in Würzburg anwesenden Sternsinger zur Erinnerung an den Tag erhielt, deutete der Bischof als Zeichen, das auf Christus verweist: „Er erwählt uns zu Königs- und Gotteskindern. Lassen wir diese Liebe in der Welt leuchten“, ermunterte der Bischof die Sternsinger.
Vor dem Gottesdienst hatten sich die von erwachsenen Betreuern begleiteten Kinder und Jugendlichen am frühen Nachmittag in vier Würzburger Kirchen getroffen, um sich einzustimmen. In Stift Haug, Sankt Adalbero, Sankt Burkard sowie der Hauskapelle des Kilianeums wurden sie von über 30 Ehrenamtlichen des Ministrantenarbeitskreises der Diözese Würzburg (MAKDW) und des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) betreut. Die Sternsinger zogen in den Kirchen ihre bunten Gewänder an, schminkten das eine oder andere Gesicht schwarz, übten gemeinsam die Lieder für den Gottesdienst ein und hörten Katechesen. Diese beschäftigten sich unter anderem mit Themen wie „Botschafter Gottes sein“, „Ein Zuhause haben“ oder „Solidarität leben“. Beim Sternsinger-Duell durften die Gruppen aus den verschiedenen Gemeinden sich nach Art der Fernsehshow „Familien-Duell“ darin messen, wer am besten weiß, welche fünf Antworten 100 befragte Passanten aus Unterfranken am häufigsten zu Themen wie „Welche Tiere sind in der Krippe vertreten?“, „Welches Gebot kennen Sie?“ und „Was brauchen Sternsinger in jedem Fall?“ nannten.
Von den Versammlungskirchen aus zogen die Sternsinger in insgesamt vier Prozessionsgruppen von jeweils mehr als 400 Personen kurz vor 16 Uhr zum Unteren Markt. Dort formierten sie sich zu einem gemeinsamen Zug, der über Juliuspromenade und Schönbornstraße zum Dom lief. Wenn es an diesem Nachmittag einen Preis für das meistfotografierte Motiv in der Würzburger Innenstadt gegeben hätte, wären die Sternsinger als Sieger hervorgegangen: Jeder Passant, der eine Digitalkamera oder ein Fotohandy zur Hand hatte, sicherte sich den ungewöhnlichen Schnappschuss. Sichtlich entspannt geleiteten Polizeibeamte die farbenfrohe Gruppe durch die Fußgängerzone. „Das ist eine wirklich angenehme Demonstration. Und vor allem braucht es keine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei, um hier irgendwen abzuschirmen“, erklärte einer der Polizisten.
Bei der Sternsingeraktion 2007 waren rund 8500 Sternsinger in der Diözese Würzburg unterwegs und sammelten insgesamt 1.250.231,02 Euro in 729 Gemeinden. Bundesweit kamen im Jahr 2007 knapp 39 Millionen Euro in über 12.000 Gemeinden und Einrichtungen zusammen.
mh (POW)
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