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Buchseiten bilden ein Herz

Verstärkter Zuspruch

Katholische Schulen im Bistum Würzburg immer mehr gefragt – Vermittlung von Wissen und Werten – Domkapitular Putz: „Eltern suchen Orientierungshilfen“

Würzburg (POW) Die Akzeptanz von Schulen in kirchlicher Trägerschaft steigt. Insbesondere katholische Schulen sind nach Angaben des Katholischen Schulwerks in Bayern mehr und mehr gefragt. Sie machen rund zwei Drittel der Schulen in freier Trägerschaft in Bayern aus und genießen einen guten Ruf, auch bei nicht-katholischen Eltern. „Wie in der ganzen Bundesrepublik sind auch die katholischen Schulen im Bistum Würzburg sehr gefragt“, sagt Schulreferent Domkapitular Monsignore Günter Putz. Sie könnten das Übermaß an Anmeldungen gar nicht bewältigen. „Die meisten Schulen im Bistum befinden sich in Ordensträgerschaft. Die Diözese unterstützt sie subsidiär.“

Den Grund für die hohe Akzeptanz der katholischen Schulen sieht Domkapitular Putz in der Säkularisierung der Gesellschaft: „Eltern suchen Orientierungshilfen für das Leben ihrer Kinder. Kirchliche Schulen vermitteln Wissen und Werte. Sie stehen damit für eine Stabilisierung des Lebens“, betont er. Katholische Schulen wollen Wissensvermittlung mit ganzheitlicher Erziehung und Glaubenspraxis verbinden. Bei der Pisastudie 2000 lagen sie über dem bundesdeutschen Durchschnitt.

„Gegen den allgemeinen Trend von geringeren Schülerzahlen und damit verbundenen Klassenzusammenlegungen und mancherorts auch Schulschließungen sind unsere Zahlen gleichgeblieben. Der Zuspruch unserer Einrichtung war und ist ungebrochen, unsere Kapazitäten sind zahlenmäßig ausgeschöpft“, sagt Richard Mauder, Rektor der Privaten Volksschule des Elisabethenheims in Würzburg. Die hohe Akzeptanz resultiere aus dem Schulprofil und der geleisteten pädagogischen Arbeit.

Neben der Schule gibt es im Elisabethenheim einen Hort, in dem die Schüler am Nachmittag betreut werden. „Schule und Hort arbeiten sehr gut zusammen. Durch die Ganztagsschule von 6.45 Uhr bis 18 Uhr ergeben sich sehr viele Möglichkeiten in der pädagogischen Betreuung. So liegt ein Schwerpunkt der Arbeit auf der Erhöhung der Sozialkompetenz der Schüler. „Gelebte Nächstenliebe heißt unser Ziel.“ Heute gebe es vermehrt Ein-Kind-Familien. Einzelkinder sollten im Elisabethenheim Gemeinschaft erleben. „Wir haben zum Beispiel jahrgangsgemischte Betreuung am Nachmittag. Ältere und jüngere Schüler verbringen Zeit miteinander. Die Großen helfen den Kleinen bei der Bewältigung der Hausaufgaben. Das Prinzip des Helfens wird sehr groß geschrieben“, sagt Mauder.

Neben der Zeit im Hort gibt es Gemeinschaftserlebnisse wie Gottesdienste, Feste oder Hilfsaktionen für die Partnerschule in Brasilien. Ab dem Schuljahr 2008/09 will die Schule mit der Dommusik zusammenarbeiten und einen musikalischen Zweig in der Grundschule ins Leben rufen. Die Gespräche mit dem Bischöflichen Ordinariat und Domkapellmeister Martin Berger laufen bereits.

Das Egbert-Gymnasium in Müsterschwarzach erfreut sich seit Jahren äußerster Beliebtheit. „Sehr viele Schüler wollen auf unsere Schule, doch wir können nicht alle aufnehmen. Bei uns lernen 925 Schüler. Vor vier Jahren waren es noch 714. Wir haben rund 200 Plätze mehr geschaffen und befinden uns bereits am Limit des Möglichen. Die Anmeldungswünsche sind aber weitaus höher, als unsere Kapazitäten“, sagt Oberstudiendirektor Robert Scheller. Eltern, die ihre Kinder auf katholische Schulen schickten, setzten auf die kirchliche Erziehungstradition, betont er. „Wir punkten hier ganz stark mit der benediktinischen Erziehungstradition.“

Es gehe den Pädagogen am Egbert-Gymnasium um die Qualität der Lehre, um Spiritualität und Selbstbewusstsein. „Wir wollen verstärkt ganzheitliche Angebote, wie Musik, Theater, Sport und vieles mehr, in der Stundentafel verankern.“ Zurzeit geschehe wegen der Umstellung auf das achtjährige Gymnasium (G8) ein Umbau der Strukturen. „Ein pädagogischer Arbeitskreis macht sich Gedanken darüber, wie wir die ganzheitlichen Angebote in den neuen Stundenplan einflechten können. Es zeichnet sich ab, dass wir verstärkt auf Montessori-Konzepte, auf Frei- und Projektarbeit, bauen werden“, sagt Scheller.

Das Egbert-Gymnasium sei nicht nur Lernort, sondern auch Lebensraum. „Wir wollen die Persönlichkeitsentwicklung unserer Schüler fördern und ihnen ein gutes Rüstzeug für die Zukunft mitgeben.“ Ein wichtiger Punkt sei auch die Ganztagsbetreuung in der Einrichtung. „Wir finden eine so große Akzeptanz auch deshalb, weil Eltern ihre Kinder bei uns gut aufgehoben wissen. Durch die Infrastruktur des ehemaligen Internats ergeben sich sehr viele Möglichkeiten. Manchmal betreuen wir am Nachmittag an die 300 Kinder.“

Ebenso ausgelastet sind auch Gymnasium und Realschule der Englischen Fräulein in Aschaffenburg. „G8 macht uns ein wenig zu schaffen, aber im Bereich Realschule nimmt der Andrang immer mehr zu“, sagt Oberstudiendirektor Burkard Bauer. Am Gymnasium lernen 740, an der Realschule 470 Schülerinnen. Die Eltern, die ihre Töchter hierher schickten, schätzten den Wert der katholischen Schulbindung. „Darunter sind auch viele evangelische Eltern und auch konfessionslose. Sie wissen, dass wir ein breites Bildungsangebot offerieren, besonders auf die einzelnen Kinder eingehen und uns Zeit nehmen.“ Darauf komme es in einer guten Bildungseinrichtung an.

(2507/0909)